9. Dezember 2024 Timo Hörske - persönlicher Blog

Bienentagebuch – Teil 4: Blick auf die Waben

Es war die letzten zwei Wochen etwas ruhiger rund um unsere Gartenbienen. Die wöchentlichen Kontrollen fanden trotzdem statt. Wie es mit “Wildtieren” so ist, man kann versuchen die Bienen in eine gewisse Richtung zu lenken, aber manchmal haben die fleißigen Damen einen eigenen Kopf.

Zweiter Brutraum

Beim letzten Mal habe ich über die Einrichtung des Honigraum berichtet. Der Plan war in diesem Jahr noch den ersten Honig zu ernten. Unsere fleißige und reproduktive Königin hat es irgendwie durch das Absperrgitter geschafft und die frischen Waben in der zweiten Zarge bestiftet. Also mussten wir uns entscheiden: Königin finden und versuchen den Honigraum zu “retten” oder aber den Willen der Bienen aktzeptieren.

Es ist mittlerweile Mitte Juli und das Wetter sehr durchwachsen. Viel Honig gibt es eh nicht mehr und in knapp 4 bis 6 Wochen müssen wir mit der Varroabehandlung beginnen. Drei Wochen würde es brauchen bis die Brut abgeschlüpft ist und dann min. nochmal 4 Wochen zum Auffüllen des Honigraums. Also soll die Königin ihr Volk lieber stark für die Überwinterung machen und wir verzichten im ersten Standjahr auf Honig.

Nun haben wir also einen zweiten Brutraum und wunderschöne Brutwaben.

Blick auf eine Brutwabe

Unsere Imkerpatin meinte bei der letzten Kontrolle, dass unsere Bienen fast perfekte Brutwaben angelegt haben. Folglich die perfekte Gelegenheit einen Blick auf eine “typische” Brutwabe zu werfen.

Brutwabe
Blick auf eine Brutwabe aus unserem ersten Bienenvolk

Bienen tragen Honig am Rand ein (Pfeil N° 1)

Auf der Brutwabe könnt ihr bei dem Pfeil mit der Nummer 1 Bienen sehen und Waben die leicht glänzen. Darin befindet sich frischer Blütennektar der von den Bienen zu Honig bereitet wird.

Verdeckelte Bienenbrut (Pfeil N° 2)

Der letzte Schritt vor dem Schlupf der vollentwickelten Jungbienen ist die verdeckelte Brut. Dies sind Waben in denen sich verpuppte Bienenmaden befinden.

Rundmaden (Pfeil N° 3)

Aus den Bienenstiften ((Bieneneier)) entwickeln sich nach der Fütterung durch Ammenbienen die Rundmaden. Die Maden gibt es in zwei unterschiedlichen Entwicklungsformen: Rund- und Streckmaden. Zum Thema der Entwicklung einer Biene vom Stift zur vollentwickelten Arbeiterin werde ich euch noch in einem gesonderten Artikel berichten.

Verdeckelter Honig (Pfeil N° 4)

Wenn die fleißigen Bienen den Blütennektar mit Enzymen und durch Wasserentzug zu Honig verarbeitet haben, wird der fertige Honig zur besseren Haltbarkeit mit einer dünnen Schicht Wachs überzogen. Diese Wachsschicht ist weißlich, silbrig und findet sich meist am Rand der Brutwabe.

Im Bereich zwischen N° 3 und 4 befinden sich die frischen Stifte. Die Königin arbeitet sich bei der Eiablage, also von der Mitte zum Rand hin, kreisförmig vor.

Waben mit Stiften
Bienenwaben mit Stiften – kleine, weiße Striche am Boden der Waben

Off-Topic

Nach einer Textanalyse ist dieser Text zu 43% subjektiv, die wichtigsten Worte sind: Honig, Brutwabe, Bienen, Königin, Honigraum, Stifte, Waben, Gartenbienen

Ein Computer würde diesen Text der Kategorie Garten zu ordnen.

Ein Kommentar

  1. Tolles Tagebuch! Ich hätte den Bienen auch den zweiten Brutraum gelassen. Ich habe meinen Damen z. B. auch nur einen Teil des Honigs entnommen. 2/3 behalten sie. Ist für mich ein Hobby und in erster Linie zur Arterhaltung gedacht.

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