10. Dezember 2024 Timo Hörske - persönlicher Blog
cultura

Von Weihnachtsmännern, Christkindern und Väterchen Frost…

Weihnachtsmänner, Christkinder, Väterchen Frost und Nikolaus sind nur einige der Figuren, die uns in der Weihnachtszeit im Dezember immer wieder begegnen. Oftmals miteinander verknüpft, verwechselt und von der Art verunstaltet, dass gar nicht mehr klar ist, wie die verschiedenen Gebräuche miteinander zu tun haben oder eben auch nicht.

Aber der Reihe nach…

Das Weihnachtsfest oder auch Weihnacht, Christfest und Heiliger Christ, ist im Kern das Fest über die Geburt Jesu Christi. Der Hauptfesttag ist dabei der 25. Dezember und wird in der Liturgie der christlichen Religionen auch als Hochfest der Geburt des Herrn bezeichnet. Die Feierlichkeiten des sollemnitas in nativitate domini beginnen am Vorabend und deswegen als Heiligen Abend benannten 24. Dezember. In manchen Regionen in Deutschland trägt der 24. Dezember auch den Namen Heiligabend, Heilige Nacht, Christnacht oder Weihnachtsabend.

Der 25. Dezember ist in vielen Staaten ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen anderen Ländern kommt als zweiter Weihnachtsfeiertag der 26. Dezember hinzu, der auch je nach Region als Stephanstag begangen wird.

Kommen wir nun aber zurück zu den verschiedenen Ikonen der Weihnachtszeit.

Der heilige Sankt Nikolaus von Myra

Der Nikolaustag am 06. Dezember geht auf den heiligen Nikolaus zurück. Nach historischen Überlieferungen geht der damit verbundene Festtag mit seinen unterschiedlichen Brauchtümern auf das 4. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit lebte Sankt Nikolaus von Myra an der türkischen Mittelmeerküste.

Nikolaus war zu seiner Zeit ein sehr beliebter Bischof. Er machte sich als Freund der Kinder und der Seefahrer einen Namen. Viele Geschichten sind aus dieser Zeit überliefert, aber auch mehr oder weniger durch die Zeit verfälscht und ausgeschmückt.

So gibt es die Geschicht davon, dass der heilige Sankt Nikolaus von Myra vielen armen Kindern das Leben gerettet hat, indem er alles Gold aus seiner Kirche verkaufte und das Geld dann den armen Familien gab.

In einer weiteren Geschicht über den Heiligen Nikolaus wird davon berichtet, dass er während einer Hungersnot alle kirchlichen Kornspeicher öffnen lies, damit die hungernden Menschen sich versorgen konnten. Auch dieses Handeln soll viele Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt haben.

Alle Berichte, Erzählungen und Geschichten über den Bischof haben eines gemeinsam: Er sorgte sich als Bischof gut um seine Gläubigen und half ihnen in der Not.

Nikolaus starb am 6. Dezember 345. Von der Kirche wurde der Bischof nach seinem Tod heilig gesprochen und zum Schutzpatron der Kinder und der Seeleute. Jedes Jahr am 6. Dezember wird er in Erinnerung an seine guten Taten geehrt. Wenn Kinder auf der ganzen (christlichen) Welt an diesem Tage morgens einige Geschenke, Obst und Süßigkeiten vorfinden, dann ist dies der Legende vom Heiligen Bischof Sankt Nikolaus von Myra geschuldet.

Ergänzend zum ursprünglichen Brauchtum hat sich der Gehilfe Knecht Ruprecht als Gegenspieler entwickelt. Ruprecht hilft dem Nikolaus auf der einen Seite, aber ist auch für die “Bestrafung” der unartigen Kinder zuständig und verteilt die Ruten.

Das Christkind

Vor allem in Süd- und Westdeutschland, sowie im Elsass, Luxemburg, Österreich, Südtirol und dem deutschsprachigen Bereich der Schweiz ((aber auch in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien und in Kroatien sowie in Südbrasilien)) ist das Christkind die Symbolfigur des Weihnachtsfestes.

Dem Brauchtum nach kommt das Christkind zum Weihnachtsfest und bringt, ohne je gesehen zu werden, die Geschenke für die Kinder. In der Darstellung ist es häufig als blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein zu sehen. Im Sprachgebrauch wird das Christkind auch häufig und fälschlicherweise mit dem Jesuskind gleichgesetzt.

Väterchen Frost

Das Väterchen Frost ((aus dem Russischen Дед Мороз Djed Moros „Großvater Frost“, auch Djeduschka Moros „Großväterchen Frost“)) ist im modernen Verständnis nach eine dem Weihnachtsmann ähnelnde Märchenfigur, deren Ursprung aber ist der russischen Mythologie liegt.

Wie auch das Christkind ist Väterchen Frost für die Geschenke der Kinder zuständig. Im Gegensatz zum Christkind kommt Väterchen Frost in der Neujahrsnacht zu den Kindern. Großvater Frost wird dabei von seiner Enkelin Schneeflöckchen ((Snjegurotschka)) unterstützt. Neben Russland ist Väterchen Frost auch in anderen osteuropäischen Ländern unterwegs.

Der Weihnachtsmann

Die “jüngste” Weihnachtsfigur, historisch gesehen, ist der Weihnachtsmann. Er ist eine Symbolfigur weihnachtlichen Schenkens, die vorallem in evangelisch geprägten Regionen der Welt verbreitet ist. ((u.a. in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland, der französischsprachigen Westschweiz, dort unter dem Namen Père Noël, in den Niederlanden, Skandinavien, Estland, Lettland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten))

Seine ursprüngliche Darstellung geht auf den heilligen Sankt Nikolaus zurück und wird deswegen oft mit ihm gleichgesetzt. Die Coca-Cola Company prägte, durch ihre ab 1931 alljährlich zur Weihnachtszeit stattfindende Werbekampagne, die moderne Darstellung als rundlichen, freundlichen alten Mann mit langem weißem Rauschebart, rotem und mit weißem Pelz besetztem Gewand. Hinzu kommt sein Sack mit Geschenken und häufig eine Rute für die unartigen Kinder. Coca-Cola hat den Weihnachtsmann nicht erfunden, dass es diese Darstellung bereits im 19. Jahrhundert gab, beweisen zeitgenössische Postkarten.

Der Weihnachtsmann bringt den braven Kindern am Heiligen Abend Geschenke, den unartigen hingegen bloß eine Rute. Diese Weiterentwicklung des Brauchtums kann damit auf die Eigenschaften des heiligen Bischofs Nikolaus von Myra und seines Begleiters dem Knecht Ruprechts zurück geführt werden.

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Off Topic

Nach dem kleinen Ausblick zu den verschiedenen Figuren des Weihnachtsfestes, wünsche ich euch einen schönen 3. Advent.

Nach einer Textanalyse ist dieser Text zu 49% subjektiv, die wichtigsten Worte sind: Brauchtum, Christkind, 25. Dezember, Nikolaus, Väterchen Frost, Österreich, Weihnachtsfest

Ein Computer würde diesen Text der Kategorie Kultur zu ordnen. Dem kann ich nur zustimmen.

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